Schwerpunkt meiner Arbeit ist die experimentelle Malerei. ich arbeite gerne aus dem Nichts heraus. Das Nichts bedeutet für mich ein Fleck aus Farben oder Strukturen, ein Chaos, das nach Gestaltung drängt.

...entweder ist es ein Aquarellfleck, mit dem ich durch langes Betrachten Kontakt aufnehme, bis ich mit ihm verschmelze. Plötzlich wird dieses Nichts, dieser Fleck, lebendig: zarte Linien erscheinen und verwandeln sich beim Arbeiten in Wesen oder konkrete Dinge.

...oder es ist ein Strukturfleck in Farbe, den ich vorher mit verschiedenen Materialien gestaltet habe. Es entsteht ein Abdruck, den ich weiter verarbeite. Schicht um Schicht taste ich mich zum Beispiel bei den Collagen vor. Neben Farbe werden Werkstoffe, wie Sand, Textilien, wie Spitze, glatte Papiere und Wellpappe, selbst bemalte Papiere, strukturierte Papiere, Krepppapiere und Tapeten verwendet, die den Ausgangsfleck, das "Chaos", aufbrechen, durchdringen und gelegentlich verletzen, ohne die Harmonie zu zerstören. Gegebenenfalls geschieht dies durch wiederholtes Übermalen, meist mit Tempera, Acryl und Ölkreiden. Diese Aktion, die meine Spuren sichtbar macht, wird erreicht durch Falten, Knittern, Reißen und Ritzen. Große und kleine Formen, Linien und Fläche, Glätte und Struktur, Hell und Dunkel bilden so das Spannungsgefüge, das seine Harmonie aus diesen Widersprüchen bezieht.

Mal ist die Farbe Blau Zentrum meiner Farbwahl, mal sind es warme Farben wie Gelb, Orange oder/ und Rot in alle Abstufungen. Als Erhöhung kommt ab und zu Weiß oder Gold hinzu.

Während Blau mein Streben nach Weite und Grenzenlosigkeit erfüllt und meine Seele beruhigt, läßt das warme Spektrum den Wesenskern und die Herzenswärme erahnen und das Verlangen nach Nähe deutlich spürbar werden. Dadurch drückt sich die Sehnsucht nach der eigenen Mitte aus. Die Formen werden ruhiger und klarer.